ELDATsmart 1.0.3
Die neueste Version des weit verbreiteten Branchenstandards ELDATsmart liegt nun vor. Mit der Version 1.0.3 haben die ELDAT User Group in enger Zusammenarbeit mit dem KWF auf technische Neuerungen in der Holzlogistik reagiert, potenzielle Fehlerquellen ausgeschlossen und die Vermessung von Polter und Einzelstamm in den Vordergrund gerückt. Die Dokumentation und Weiterentwicklung findet ab sofort auf der Entwicklerplattform GitHub statt.
Der ELDATsmart Standard wurde mit der Unterzeichnung der Rahmenvereinbarung für ELDAT (RVE) durch die Plattform Forst und Holz im April 2018 offiziell als Branchenstandard für die Kommunikation von Daten zwischen Akteuren der Forst- und Holzwirtschaft in Deutschland eingeführt.
Unser Ziel:
Ersetzen der bisherigen analogen Kommunikation in Papierform und anderer digitaler aber inkompatibler Übertragungswege durch automatisierte und standardisierte Nachrichten.
Anwendungsbeispiele
Der beschriebene Anwendungsfall beschreibt einen beispielhaften Ablauf der Holzbereitstellungskette. Der Anwendungsfall soll zeigen, welche Anwendungsmöglichkeiten .eldat-Dokumente bieten. Andere Anwendungsmöglichkeiten sind denkbar und gewünscht.
Vor der Holzbereitstellung:
Der Waldbesitzer hat ein Forstunternehmen beauftragt seine Waldfläche zu durchforsten. Das Unternehmen hat den Einschlag vorgenommen, das Rundholz gepoltert und vermessen.
Der Waldbesitzer bekommt vom Forstunternehmen eine Liste mit Holzdaten und die Koordinaten der Polter.
1. Waldbesitzer
Der Waldbesitzer möchte Holz verkaufen. Hierzu erstellt er eine “Holzbereitstellung”. In diese trägt er seine persönlichen Daten und die Informationen über seine Polter ein. Die Polter fasst er in einem Los zusammen und gibt diesem eine beliebige Losnummer.
Da der Waldbesitzer bisher keinen Vertrag mit einem Holzkäufer hat, wählt er im Feld: “Dokumentfunktion” die Auswahl: “Angebot” aus.
Das erstellte Angebot, versendet er an die Sägewerke in der Nähe. Nun wartet er auf deine Antwort.
2. Sägewerk
Die angeschriebenen Sägewerke erhalten und prüfen die „Holzbereitstellung“ des Waldbesitzers.
Ist das Angebot nicht interessant, fügen sie dem Dokument den Status “Abgelehnt” hinzu. Zusätzliche Informationen oder den Grund für die Ablehnung, übermittelt das Sägewerk im Statusfeld “Zusatzinformationen”. Dieses Dokument schickt das Sägewerk zurück an den Waldbesitzer.
Möchte das Sägewerk das Angebot annehmen, fügt sie dem Dokument den Status “Angenommen” hinzu. Mit dem erweiterten Status, verschickt das Sägewerk die “Holzbereitstellung” zurück an den Waldbesitzer.
3. Waldbesitzer
Sägewerk und Waldbesitzer einigen sich über die Bereitstellung frei Waldstraße. Das Sägewerk ist Frachtführer und beauftragt das Fuhrunternehmen. Diese Abmachungen werden vertraglich festgehalten. Dieser Vertrag muss zwischen den Parteien verhandelt werden und ist nicht Teil von .eldat.
Mit dieser Einigung, schickt der Waldbesitzer das bereits erstellte Dokument, erweitert, an das Sägewerk. Eine Vorgangsnummer “Vertragsnummer Holzbesitzer” in der “Holzbereitstellung” ermöglicht dem Sägewerk die Zuordnung zwischen der Meldung und dem Vertrag. Das neue Dokument enthält außerdem nun steuerliche Informationen und Bankdaten des Waldbesitzers. Zusätzlich enthält es die Lieferbedingungen mit Informationen zur Abfuhr des Holzes. Das Holz ist damit in dem gesetzten Zeitraum zur Abfuhr freigegeben.
Der beschriebene Anwendungsfall beschreibt einen beispielhaften Ablauf der Holzbereitstellungskette. Der Anwendungsfall soll zeigen, welche Anwendungsmöglichkeiten .eldat-Dokumente bieten. Andere Anwendungsmöglichkeiten sind denkbar und gewünscht.
Vor dem Transportauftrag:
Das Sägewerk hat Holz vom Waldbesitzer gekauft.
1. Sägewerk
Das Sägewerk ist Frachtführer und beauftragt ein Fuhrunternehmen mit dem Abtransport des Holzes. Hierfür wird ein “Transportauftrag” erstellt. Dieser beinhaltet mindestens die Adress- und Kontaktdaten des Auftraggebers des Transportes und des Transportunternehmens, Kontaktdaten zu einer Ansprechperson bei der Be- und Entladestelle. Außerdem Informationen über Polter (“Polterdaten”), die abgefahren werden sollen. Weitere Angaben über die Abfuhrfrist, Transportentfernung, den Frachtpreis etc. sind möglich.
Das Sägewerk sendet den “Transportauftrag” zum Transportunternehmen, welches das .eldat-Dokument im “Status” annimmt oder ablehnt.
2. Transportunternehmen
Das Transportunternehmen erhält vom Sägewerk einen “Transportauftrag”. Anhand dessen erstellt das Transportunternehmen Fahraufträge für jeden Holztransport. Jede Fuhre, bei der Holz vom Polter in das Sägewerk transportiert wird, wird dabei mit dem .eldat-Dokument “Lieferschein” bestätigt.
Dieses Dokument ist vom Fuhrunternehmen/Fahrer zu erstellen und wird bei der Einfuhr in das Sägewerk gesendet. Das Sägewerk bestätigt den Lieferschein, indem es den Eingang im Status bestätigt und das Dokument mit dem Zusatz “Angenommen” an das Fuhrunternehmen sendet.
Der Fahrer hat nun die Berechtigung das Holz im Sägewerk abzuladen.
Der beschriebene Anwendungsfall beschreibt einen beispielhaften Ablauf der Holzbereitstellungskette. Der Anwendungsfall soll zeigen, welche Anwendungsmöglichkeiten .eldat-Dokumente bieten. Andere Anwendungsmöglichkeiten sind denkbar und gewünscht.
Vor dem Transportauftrag:
Das Sägewerk hat das Transportunternehmen beauftragt.
1. Transportunternehmen
Das .eldat-Dokument “Lieferschein” enthält Kontaktdaten zu allen Stationen, die der Fahrer anfährt. Mindestens sind das, die Adress- und Kontaktdaten des Auftraggebers des Transportes und des Transportunternehmens, Kontaktdaten zu einer Ansprechperson bei der Be- und Entladestelle. Die Information über den Frachtursprung wird mit der geschätzten Aufladung und den genauen Polterdaten angegeben. Außerdem enthält der “Lieferschein” Informationen über die entsprechende Fuhre. Mindestens ist das der Name des Fahrers, das KFZ-Zeichen und die geladene Holzmenge.
Der “Lieferschein” kann zusätzlich, nach der Abfuhr des Holzes vom Sägewerk an den Waldbesitzer übersendet werden. So wird der Waldbesitzer darüber informiert, wann welche Polter abgefahren sind.
Der beschriebene Anwendungsfall beschreibt einen beispielhaften Ablauf der Holzbereitstellungskette. Der Anwendungsfall soll zeigen, welche Anwendungsmöglichkeiten .eldat-Dokumente bieten. Andere Anwendungsmöglichkeiten sind denkbar und gewünscht.
Vor dem Messprotokoll:
Ein Transportunternehmen hat Stämme an das Sägewerk geliefert.
1. Sägewerk
Die Polter sind abgefahren und im Sägewerk abgeladen und vermessen. Die Messdaten werden digitalisiert und mit dem .eldat-Dokument „Messprotokoll” an den Waldbesitzer übermittelt.
Das “Messprotokoll” enthält die Betriebsdaten des Sägewerkes und detaillierte Informationen über das vermessene Holz. Hierbei wird übermittelt, welches Messverfahren verwendet wurde, details über die Eichung des Messinstrumentes und das Verfahren, das für die Messung genutzt wurde.
Für die Vermessung von Stammholz im Sägewerk ist die Übermittlung der Messdaten jeden einzelnen Stammes sinnvoll.
Diese werden mit der jeweiligen mit dem genauen Vermessungszeitpunkt und einer eindeutigen Nummer übermittelt, die es möglich machen, die Messung nachzuvollziehen. Außerdem werden zu jedem Stamm, gängige spezifische Attribute wie Qualität, Sorte, Baumart, Stärkeklasse und natürlich die gemessenen Stärken des Stammes.
Das Holz ist vermessen und das “Messprotokoll” erstellt. Dieses wird an den Waldbesitzer gesendet.
2. Waldbesitzer
Der Waldbesitzer prüft nach Eingang des “Messprotokolls” dessen Inhalt. Ist er mit der Messung einverstanden, kann er das Dokument mit dem Status “Angenommen” bestätigen und an das Sägewerk zurückschicken.
Der beschriebene Anwendungsfall beschreibt einen beispielhaften Ablauf der Holzbereitstellungskette. Der Anwendungsfall soll zeigen, welche Anwendungsmöglichkeiten .eldat-Dokumente bieten. Andere Anwendungsmöglichkeiten sind denkbar und gewünscht.
Vor der Abrechnung:
Das Sägewerk hat die gelieferten Stämme vermessen.
1. Sägewerk
Wurde das “Messprotokoll” angenommen, erstellt das Sägewerk eine „Abrechnung” für das gelieferte Holz. Dieses .eldat-Dokument beinhaltet Adress- und Kontaktdaten des Sägewerkes und Adress- und Kontaktdaten des Waldbesitzers.
Ebenfalls werden die abrechnungsrelevante Daten wie die Bankdaten, Steuerliche Informationen, die verwendete Währung, Abschlagszahlung etc. mit übermittelt. Die Holzdaten werden aufgeschlüsselt nach Positionen, mit Menge, Art und Qualität hinzugefügt.
Dieses Dokument wird an den Waldbesitzer übermittelt.
2. Waldbesitzer
Nach Eingang des Dokumentes “Abrechnung”, prüft der Waldbesitzer dessen Inhalt. Ist er mit dieser einverstanden, kann er das Dokument mit dem Status “Angenommen” bestätigen und an das Sägewerk zurückschicken
Für Entwickler und Interessierte
- Die Dokumentation und Weiterentwicklung findet ab sofort auf der Entwicklerplattform GitHub statt. GitHub ist ein effizientes Medium
auf dem Sie aktiv an der Gestaltung des Standards mitwirken können.