Alexander Kaulen, KWF e.V.
Im Oktober 2022 veranstaltete das KWF den ersten Workshop für Entwickler von Apps für Waldbesitzer. Am Workshop nahmen staatliche Forschungseinrichtungen, die Landesbehörden sowie Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft teil. Ziel des Workshops war der Aufbau eines Netzwerks zur Vertretung gemeinsamer Interessen und zum Informationsaustausch.
Die Gruppe erkannte den Bedarf der flächendeckenden und konsistenten Bereitstellung von Geodaten über die Grenzen der Bundesländer hinweg.
Im Ergebnis des Workshops formulierten die TN einen offenen Brief an Politik und Verwaltung, um die Freigabe von Katasterdaten und Fernerkundungsdaten in öffentlicher Hand zu empfehlen, welche grundlegend für die von den Appentwicklern angebotenen Dienstleistungen sind. Trotz der Europäischen INSPIRE-Richtlinie, welche die öffentliche Zugänglichkeit von wichtigen Infrastruktur- und Geodaten, wie zum Beispiel Katasterdaten, fordert, bieten manche Bundesländer die Daten noch nicht an. Dies erschwert den Anbietern von Apps und Webdiensten die zielgerichtete Beratung von Waldbesitzern. Der Brief an den Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, den Bundesminister für Verkehr und Infrastruktur, die Agrarministerkonferenz, die für Geodaten zuständigen Landesstellen sowie die Forstchefkonferenz enthält die Empfehlung, die INSPIRE-Richtlinie der EU entsprechend umzusetzen.
Die Verfügbarkeit von Daten, die im Besitz von Behörden und anderen öffentlichen Einrichtungen sind, ist sowohl für Privatpersonen von Bedeutung, als auch für die Wirtschaft als Basis neuer Innovationen und praxisgerechter Anwendungen. Insbesondere die Forstwirtschaft benötigt einen einfachen und flächendeckenden Zugang zu Geodaten für die Waldbesitzerbetreuung, Einsatzplanung, Inventuren und viele weitere Einsatzgebiete.