Am 14. Februar fand beim Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik e.V. (KWF) in Groß-Umstadt das erste Treffen zum neuen Forschungsprojekt „iWald“ statt. Ein Hauptergebnis des Vorhabens wird die „iWald-App“ sein. Dieses digitale Werkzeug ermöglicht es Waldbesitzern, Wachstumsprozesse ihrer Wälder auf dem Smartphone zu simulieren. Die Anwender erhalten so realitätsnahe und fachlich fundierte Hinweise und Hilfen zum nachhaltigen Bewirtschaften ihrer Wälder. Die App wird für alle Anwender frei verfügbar und in der Komplexität so reduziert sein, dass sie auch forstliche Laien bedienen können. Die Ergebnisse des Projektes liegen Ende 2021 vor.
Ob Privat-, Staats- oder Kommunalwald, jeden Waldbewirtschafter beschäftigen die Fragen danach, wie der bewirtschaftete Wald in der Zukunft aussieht, wie sich das waldbauliche Handeln auswirkt und welche Risiken dieses Vorgehen birgt. „Mit der App „iWald“ kann z.B. der Förster verschiedene Handlungsalternativen visualisieren oder forstliches Handeln für forstliche Laien erfahrbar machen“, gibt Prof. Dr. Hubert Röder von der Hochschule Weihenstephan Triesdorf und Projektkoordinator von „iWald“ einen Ausblick auf die Nutzungsmöglichkeiten der Anwendung. Außerdem könnten sich Waldbesitzer am mobilen Endgerät spielerisch mit dem Wald befassen und verschiedene Szenarien ausprobieren, bevor sie direkte Beratung suchen. Röder rechnet damit, dass „bislang inaktive Waldbesitzer aktiviert werden und die Akzeptanz für forstliche Eingriffe erhöht wird“.
Um „iWald“ praxisnah und anwenderfreundlich zu gestalten, sind die Länder Rheinland-Pfalz, Bayern und Nordrhein-Westfalen Praxispartner des Projektes. „Wir pflegen schon in der Entwicklungsphase einen engen Kontakt zu den Praxispartnern. So garantieren wir einen einfachen Einstig in die App und stellen eine breite Anwendung sicher“, beschreibt Prof. Dr. Ute Seeling vom Projektpartner KWF den Entwicklungsprozess.
Das KWF übernimmt den Wissenstransfer im Projekt und bietet Plattformen – z.B. den „Informationsdienst Privatwald“ – für die Verbreitung der App in der Praxis. Der Lehrstuhl für Waldwachstumskunde der TU München, unter der Leitung von Professor Dr. Hans Pretzsch, bringt als Projektpartner die entsprechende Expertise im Bereich der Waldwachstumssimulation mit. Die technische Umsetzung wird vom Institut für Mensch-Maschine-Interaktion (MMI) der RWTH Aachen – unter der Federführung von Professor Dr. Jürgen Roßmann gewährleistet.
„iWald“ wird von der Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe (FNR) finanziert und hat eine Laufzeit von drei Jahren. Ende des Projektes wird also im November 2021 sein.