Kurzbeschreibung
Die Forst- und Holzwirtschaft steht am Scheitelpunkt eines neuen Innovationssprungs hin zu effizienteren Prozessen und Strukturen in der Rohholzbereitstellung. Die Betriebe der Forstwirtschaft und der Holzindustrie sehen sich u.a. aufgrund des demografischen Wandels, der Automatisierung der Technologien und Prozesse sowie der Einflüsse des globalen Wettbewerbs unter einem fortwährenden Rationalisierungsdruck. Die Einführung moderner Technologien im Bereich der Rundholzvermessung und die Digitalisierung des Informationsaustausches werden insbesondere von Marktführern forciert. Die oft kleinteiligen Strukturen und die Komplexität der Geschäftsverflechtungen des Clusters Forst und Holz hemmen jedoch die Marktdurchdringung moderner Technologien und effizienter Prozesse.
Das Konsortium dieses Verbundprojekts möchte daher aktuelle – mit der Plattform Forst & Holz als Kooperationsnetzwerk der Spitzenverbände der Forst- und Holzwirtschaft abgestimmte – Forschungsthemen aufgreifen und in einem Verbundprojekt gemeinsam bearbeiten. Durch die ausdrückliche Unterstützung der Plattform Forst & Holz und die gemeinsame Bearbeitung der aktuell wichtigsten ungelösten Forschungsthemen soll eine hohe Akzeptanz und nachhaltige Implementierung der Ergebnisse im Cluster sichergestellt werden.
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Projektziel
Das Projekt verfolgt die Zielstellung, die vorhandenen Wissenslücken innerhalb von Verkaufs- und Einkaufsprozessen der Rohholzbereitstellenden und -verarbeitenden Industrie zu schließen. Außerdem zur Synchronisation der bislang zersplitterten Informations- und Datenlandschaft bezüglich der Rohholzbeschreibung beizutragen und Lösungen vorzuschlagen, die in die Praxis umsetzbar und zum Nutzen aller Akteure der Logistikkette sind. Die Bearbeitung des Projekts und der identifizierten Problemstellungen nach wissenschaftlichen Grundsätzen und gemeinsam durch Projektpartner aus dem Cluster Forst und Holz soll dazu beitragen, die notwendige Akzeptanz und Transparenz der Ergebnisse zu gewährleisten.
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Forschungsgegenstand
Die Holzbereitstellungs- und Einkaufsprozesse in Deutschland unterliegen in den letzten Jahren einer grundlegenden Änderung. Traditionell erfolgt die Holzbereitstellung in Deutschland entweder durch den Waldbesitzer, den Forstbetrieb, durch forstliche Dienstleistungsunternehmer oder durch den Holzabnehmer. In der Regel sind mehrere der genannten Akteure daran beteiligt. Die Rahmenbedingungen für die Logistikprozesse sind aufgrund aktueller technischer, regulatorischer und gesellschaftlicher Entwicklungen – u.a. Einführung der EUTR und Neufassung der PEFC und FSC CoC Standards – einem grundlegenden Wandel unterzogen.
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Methodik
Ein wesentlicher Beitrag ist das gemeinsame Projektmanagement und die Koordination als Verbundprojekt durch die Branchenvertreter AGR und KWF. Es werden die, an den zentralen Schnittstellen der Logistikkette, verwendeten Rundholzmaße und Verfahren der Maßermittlung überprüft und eine valide Datengrundlage für eine Metadatenanalyse sowie Durchführung einer Metadatenanalyse erschaffen. Ein weiterer Teil ist die Analyse und Bewertung praxisrelevanter und innovativer Rundholzmessverfahren sowie vergleichende Darstellung der erforderlichen Genauigkeitsanforderungen und der erreichbaren Genauigkeiten für Einzelstamm und Rundholzpolter. Außerdem werden Algorithmen zur automatisierten Qualitätserfassung bei Nadelstammholz am Werkseingang geprüft, weiterentwickelt und bewertet. Zur Analyse des Einflusses relevanter Parameter auf das Raummaß sowie Ableitung von sortimentsspezifischen Umrechnungs- und Reduktionsfaktoren werden Einzelstämme und Rundholzpolter modelliert. Um die Logistikkette zu optimieren wird eine Prozessanalyse von Holzbereitstellung, Holzeinkauf- und Verkauf sowie eine Ableitung von Empfehlungen durchgeführt. Die fachliche Bearbeitung des Projekts wird unterstützt und ergänzt durch eine zeitnahe zielgruppenorientierte Öffentlichkeitsarbeit.
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Erkenntnisgewinn
In Zukunft muss an jedem Punkt der Kette nachgewiesen werden können, um welches und um wieviel Holz es sich in den einzelnen Lieferungen handelt. Zur Steuerung des Logistikprozesses bzw. zur Abrechnung der Dienstleistungen und der Verkaufsmengen sowie zum Herkunftsnachweis werden die geernteten Rundholzmengen (Volumen, Anzahl, Sortiment,) an den verschiedenen Schnittstellen immer wieder erfasst. Dabei kommen unterschiedliche Rundholzmessverfahren zur Anwendung, und es werden auch unterschiedliche Zielgrößen aufgenommen (z.B. Festmaß, Raummaß, Gewicht). Durch das Aufkommen neuer technischer Messverfahren (Harvestervermessung, foto-optische Vermessung von Rundholzpoltern, dreidimensionale elektronische Rundholzvermessung im Werk) sowie der Möglichkeit, einmal erfasste Daten zur Optimierung des Logistikprozesses für alle Akteure in digitaler Form nutzbar zu machen, ergeben sich deutliche Potenziale zur Effizienzsteigerung im Bereich der Datenerfassung und Verarbeitung.
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Lastenheft und Whitepaper
Ein Ergebnis des Projektes ist das Lastenheft, das die Beschreibung der allgemeinen und technischen Anforderungen einer foto-optischen Poltervermessung für die Anwendung in der Praxis zusammenfasst. Für alle Prozessbeteiligte der Holzlogistik (forstliche Auftraggeber, Dienstleistungsunternehmer, Abnehmer aus Säge- und Holzindustrie) wurde der aktuelle Sachstand der technischen Entwicklungen im Bereich der foto-optischen Poltervermessung unter besonderer Berücksichtigung der Ergebnisse aus der Projektgruppe Holzvermessung des Regelermittlungsausschusses aufbereitet. Im Zuge der Bearbeitung des Lastenheftes eröffnete sich die Fragestellung, welche Auswirkung die Berücksichtigung der Polterrückseite auf das Poltervolumen bei der der Raummaßermittlung hat. Die Fragestellung wurde im Rahmen eines Whitepapers beantwortet.
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ZUM ABSCHLUSSBERICHT
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