Kurzbeschreibung
Entwicklung neuartiger Schutzkleidungselemente für die Persönliche Schutzausrüstung (PSA) von Wald- und Forstarbeitern sowie Jägern.
Das Projekt soll einen ergonomischen Prallschutz für die Integration in Keilerschutzhosen für Jäger bzw. in Schnittschutzhosen für Wald- und Forstarbeiter entwickeln.
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Projektziel
Auf dem Markt verfügbare Keilerschutzhosen bieten einen Durchstichschutz für den Fall von Keilerangriffen: Er soll ein Eindringen der Keilerwaffen und das dabei mögliche Verletzen oder Durchtrennen lebenswichtiger arterieller und venöser Blutgefäße vor allem in den Beinen verhindern. Ebenso gibt es für Waldarbeiter Schnittschutzhosen, die beim Auftreffen der laufenden Motorsäge auf das Bein durch blitzartig herausgezogene Fadenlagen die Sägenkette abbremsen und zum Stillstand bringen sollen, bevor sie auf das Bein trifft. Keinen wirksamen Schutz gibt es bislang gegen die stumpfe Gewalt, die ebenfalls beim Angriff eines Keilers oder auch beim Auftreffen durchtrennter Äste, die zuvor unter hoher Spannung standen, oder durch aus der Höhe herabfallende Äste freigesetzt wird. Auch solche stumpfe Gewalt kann zu Prellungen, Blutergüssen und erheblichen Verletzungen mit inneren Blutungen führen. Das Projekt loggTEX will daher die am Markt angebotene Schutzkleidung für Jäger und Waldarbeiter durch z. B. ein Prallschutzgewebe ergänzen, das einen Teil der durch stumpfe Gewalt einwirkenden Energie absorbiert und/oder die Einwirkung möglichst flächig verteilt, sodass im Idealfall keine Verletzungswirkung mehr davon ausgeht. Dabei sind ergonomische Anforderungen zu berücksichtigen, ohne deren Erfüllung die Kleidung von der zu schützenden Zielgruppe nicht akzeptiert würde. Insbesondere muss die Bewegungsfreiheit derjenigen erhalten bleiben, die solche Schutzkleidung nutzen möchten und die Schutzkleidung muss fähig sein, auch bei körperlich fordernden Tätigkeiten Wärme und Schweiß von der Haut nach außen abzuleiten, am besten im selben Ausmaß wie bisher getragene Schutzkleidung, die den Zusatznutzen Prallschutz nicht bietet. Ziel des Projektes ist – im Anhalt an die Förderziele des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz und seiner Projektträger – markt- und konkurrenzfähige PSA-Produkte zu entwickeln, die gleichzeitig die Verletzungsgefahren für Jäger und Waldarbeiter verringern.
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Forschungsgegenstand
Im Projekt werden besonders gegen Verletzungen sensible Körperregionen abgeglichen mit den je Körperregion unterschiedlichen ergonomischen Anforderungen, um prioritär zu schützende Bereiche und geeignete Schutzmaßnahmen zu identifizieren. So besteht an den Beinen ein hohes Schutzbedürfnis, gleichzeitig verrichtet etwa die dort sitzende Oberschenkelmuskulatur erhebliche Arbeit und produziert dabei Wärme, die abzuleiten ist. An den Schultern besteht ebenfalls ein offensichtlicher Schutzbedarf z. B. gegen herabfallendes Totholz, die Wärmeproduktion ist dort aber vernachlässigbar und auch die Bewegungsfreiheit ist weniger prioritär, sodass in dieser Körperregion andere – etwa weniger flexible und weniger Wärme ableitende – Schutzmaßnahmen erwogen werden können. Da sich PSA mit kombinierter Schutzwirkung gegen alle Risiken – also gegen Schnitt, Durchstich und Aufprall – als ergonomisch unvorteilhaft darstellt, wird einer Risikoabwägung folgend prioritär Stich- und Prallschutz für Jäger bzw. Schnitt- und Prallschutz für Waldarbeiter als Entwicklungsziel angestrebt, um eine in beiden Fällen ergonomisch tragbare Lösung anbieten zu können, die für die Anwender einen eindeutigen Mehrwert bietet und damit Chancen am Markt hat. Die Projektpartner arbeiten in Aufgabenteilung an Kettenwirk-, Strick- und Konfektionstechnologien zur Produktion geeigneter Abstands- und Prallschutzgewebe sowie deren Integration in bekannte PSA und an Prüfverfahren und Prüfständen, um die Wirkung der entstehenden, neuen PSA nachvollziehbar prüfen und dokumentieren zu können.
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Methodik
Die Aufgaben sind entsprechend der Expertise der Projektpartner wie folgt verteilt: STFI e. V. Projektkoordination sowie Entwicklung einer Kettenwirk- und Stricktechnologie zur Fertigung von Abstandsstrukturen mit integrierten Stich-, Schnitt- und Prallschutz, welche für Anwendungen im Bereich PSA konfektioniert werden können. Kruedener – Die Partner GmbH Entwicklung einer Konfektionstechnologie und Versuchsreihen zur stricktechnischen im Vergleich zur textiltechnologischen Integration textiler Gelenke zur Herstellung von Schutzhosen für Wald- und Forstarbeiter mit integriertem Schnitt- und Prallschutz sowie Hosen für Jäger mit integriertem Stich- und Prallschutz. KWF e. V. Entwicklung einer Technologie zur Bewertung der Stich-Prallschutz- und Schnitt-Prallschutzelemente in der Schutzbekleidung für Jäger, Wald- und Forstarbeiter sowie Durchführung von Praxiserprobungen unter jeweils realen Arbeitsbedingungen.
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