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Drohneneinsatz in der Forstwirtschaft

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Die Anwendungen von Drohnen in der Forstwirtschaft sind sehr vielseitig. Bisher wurden sie vor allem bei der Datenerhebung für Information, Planung und Controlling eingesetzt. Der Einsatz unbemannter Luftfahrzeuge (UAV) ermöglicht die Inventur und Überwachung forstwirtschaftlich genutzter Flächen in bisher nicht bekannter Genauigkeit und deutlich erweitertem Umfang. Auch im operativen Bereich gibt es vielfältige Einsatzgebiete, in denen die Nutzung von Drohnen Arbeitsprozesse erleichtern oder sogar erst ermöglichen kann.

Der erfolgreiche Einsatz in der Forstwirtschaft hängt von den Eigenschaften der UAV ab, wie z.B. deren Ausstattung, die Flexibilität in der Einsatzplanung und Zuverlässigkeit, aber auch die verhältnismäßig geringen Kosten gegenüber anderen Verfahren.

Das vorliegende Papier zum Drohneneinsatz in der Forstwirtschaft wurde in Zusammenarbeit mit dem DLR – Institut für Datenwissenschaften,  der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg – Institut für Technik, Ressourcenschonung und Energieeffizienz (TREE), dem Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen, der Ostdeutschen Gesellschaft für Forstplanung OGF mbH und dem KWF e.V. erarbeitet.

Die Bedeutung einer genauen und umfassenden Datengrundlage wird in Zukunft zunehmen und die Relevanz von kostengünstigen und schnellen Verfahren zur Datenerhebung – wie sie per Drohne realisiert werden kann – steigt, was auf mehrere Faktoren zurückzuführen ist:

  1. Die Forstwirtschaft ist von Personalmangel betroffen, z.T. aufgrund mangelnder Finanzierung wie auch durch fehlende Nachwuchskräfte. Das bedeutet, die zu leistende Arbeit muss zukünftig von weniger Personal bewerkstelligt werden, wodurch die Einführung neuer Datenerhebungsverfahren unumgänglich wird.
  2. Klimabedingte Schadereignisse haben in den vergangenen Jahren zu Kalamitäten in ganz Deutschland geführt, sei es durch Sturmereignisse, Trockenheit, Waldbrände oder Insektenbefall. Dies führt zu einer dynamischeren Waldentwicklung, als dies zuvor der Fall war. Einige Ereignisse erfordern zudem ein schnelles Handeln seitens der Forstbetriebe. Da davon auszugehen ist, dass dies aufgrund des Klimawandels zunehmen wird, ist für eine sinnvolle Planung und zielgenaues Handeln eine genauere Datenquelle notwendig.
  3. Die Forstwirtschaft befindet sich bereits seit einiger Zeit im Umbau weg von reinen Monokulturbeständen hin zu mehr Mischwaldflächen. Datenerhebungen per Stichpunktverfahren, wie sie bisher angewandt werden, liefern in heterogenen Beständen allerdings meist nur sehr ungenaue Näherungen.
  4. Zunehmend wird auch in der Forstwirtschaft eine Digitalisierungsstrategie verfolgt, dies erfordert die Entwicklung von auf die Spezifika der Forstwirtschaft angepassten digitalen Verfahren.